Malmköping - der Ort, aus dem
der "Hundertjährige" verschwand
Diesen Sommer verbrachten wir unseren Urlaub in Mariefred am See Mälaren in Sörmland.
Da war es nicht weit nach Malmköping - Malmköping ? Ja, in Malmköping
spielt ein Teil der Geschichte des "Hundertjährigen, der aus dem Fenster stieg und
verschwand" als Buch und Film. Man kann dort den Fußspuren des
"Hundertjährigen" folgen. Und es gibt eine Fortsetzung der
Geschichte.
"Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand"
ist ja gerade aktuell: vor einigen Wochen lief der Film im Fernsehen und
im August gab es die Geschichte nach dem Roman von Jonas Jonasson als
Theaterstück beim Sommer-Hof-Theater
des Schauspiels Hannover mit einem grossartigen Dieter Hufschmidt in der
Hauptrolle.
Jonas Jonasson hat ein Ferienhaus in der Gegend von Malmköping, so ist es
nicht verwunderlich, das sich ein Teil der Geschichte vom
"Hundertjährigen" Allan Karlsson in Malmköping abspielt.
Im Altersheim
"Heden" beginnt die Geschichte des "Hundertjährigen, der aus dem Fenster stieg und verschwand".
Das Heim gibt es wirklich in Malmköping - doch wer es sieht, fragt
sich: "Das sah im Film doch anders aus?" Stimmt, Das
Original-Pflegeheim hat ganz schwedisch falun-rote Wände mit weissen
Fensterrahmen und Kanten. Im Film kletterte Allan jedoch aus einem
Ziegelbau - gedreht wurde an einem anderen Altersheim, vermutlich in
Rottne.
Auch den Friedhof
an der Kirche, und die Mauer über den Allan weiter flüchtete, findet man
in der Nähe des Pflegeheims.
Weiter gehts zur Busstation, von
der Allan mit der Linie "202" Richtung Strängnäs abfuhr. Die
Busstation Malmköping ist in
Wirklichkeit nur ein öder Platz mit drei Halteplätzen und einem Thai-Imbiss.
Das
"Reisezentrum", an und in dem der Filmgedreht wurde und in dem der "Hundertjährige" den Koffer
mit 50 Millionen Kronen mitgehen liess, steht in Munkedal.
Bis "Byringe Station" reichte das Geld (48 Kronen) des "Hundertjährigen", als er mit dem Bus aus Malmkoping verschwand.
Das Stationshaus "Byringe Station" steht einige hundert Meter
von der Strasse entfernt.
Die Station ist bewohnt und die Bewohner nehmen den neuen Ruhm des Gebäudes mit Humor
(an Wochenenden mit gutem Wetter kämen 15 - 20 Wagen vorbei).
An der Hauswand haben die Besitzer die Silhuette des "Hundertjährigen" mit Leuchtband nachgezeichnet.
Auf dem Platz vor dem Haus hat die Kommune eine Draisine hingestellt,
auf der sich Turisten im Allan Karlsson-Umgebung fotografieren können und ein Gästebuch
samt Schild plaziert.
Die Schienen an der
Station wurden schon vor ein paar Jahren abgerissen.
Aber wie das im Film so häufig passiert, als Byringe Station sah man im
Film ein anderes Gebäude
(gedreht wurde an der Kvarnabo Station).
Doch trotz alledem ist
der "Hundertjährige" eine Touristenattraktion für Malmkoping:
Es gibt ein "Hundertjährigen" - Rezeptbuch, einen "Hundertjährigen" - Schnaps (eine Art von Wodka),
den man schweden-typisch nur in den "Systembolag" der näheren
Umgebung kaufen kann, und ein zugehöriges Glas. Und man kann den Fußspurendes
"Hundertjährigen" folgen. Dafür
hat man ein Prospekt erstellt und an markanten Punkten der Geschichte in
Malmköping Informationstafeln aufgestellt.
Die nette Dame im
Turistbüro erzählte einiges von den Dreharbeiten:
Die Erstellung der Maske des "Hundertjährigen war äußerst
aufwendig - es dauerte 5 Stunden, bis der Schauspieler Robert Gustafsson
in den "Hundertjährigen" verwandelt wurde. Im Zeitraffer ist
das zu sehen auf der Webseite des "Aftonbladets".
Eine derartige Maske kostete
50000 Kronen (ca. 5000 €) und diese Prozedur wurde 50 mal für den
Film durchlaufen. Kein Wunder, das der Film 2016 für den Oscar für das
beste Makeup Oscar nominiert war.
Die Maske war ca. 2 Kilo schwer und hat bei Robert Gustafsson zu
heftigen Hautreizungen geführt.
In Malmköping fand
damals sogar eine Vorpremiere des Filmes statt. Dafür wurde das
Stadshuset in ein Premierenkino verwandelt einschließlich rotem
Teppich, Reden, Häppchen und Besuch des Hauptdartselleres.
Der Schauspieler Robert Gustafsson sei aber ein sehr bodenständiger
Typ, statt premierenüblicher Häppchen und Getränke hätte er nach
etwas "Handfesterem" verlangt.
Der Film hatte ein
Budget von 63 Millionen Kronen (ca. 6,3 Millionen €) und bisher 342
Millionen (ca. 34,2 Millionen €) Kronen eingespielt.
Und die schönste
Nachricht: es gibt eine Fortsetzung des "Hundertjährigen".
Die Film hat den Titel "Hundraettåringen som smet från notan och försvann"
(also etwa "Der Hunderteinjährige, der die Zeche prellte und
verschwand") und spielt ein Jahr nach dem Ende des ersten Teils.
Der jetzt einhundert und ein Jahr alte Allan Karlsson und seine Freunde lebten ein Jahr in Luxus auf
Bali, werden aber unruhig, da das Geld zur Neige geht. Als Allan zu dem
unglaublich guten Erfrischungsgetränk "Folksoda" einlädt,
nimmt die Geschichte Fahrt auf, nicht nur für Allan und seine Gesellschaft, sondern auch
für rachsüchtige Gangster, russische Bekannte aus der Vergangenheit
und die amerikanische CIA.
In der Fortsetzung des Films "Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand" lädt der hundertundein Jahr alte ein in
neue, erstaunliche Kapitel aus seinem unwahrscheinlichem Leben.
Im Frühling und Sommer wurde in West-Schweden, Ungarn und Thailand der
Film abgedreht. Der Film wird in Schweden zu Weihnachten 2016 Premiere
haben. Die Hauptrollen haben
wieder die Schauspieler Robert Gustafsson als
"Hunderteinjähriger" und Ivar Wiklander als Julius, Regie
führten Måns und Felix Herngren. Der Film basiert auf Ideen von Jonas Jonasson, aber es gibt kein neues Buch.
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